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IP-INTERCONNECTION: DIE TAGE DES ALTEN FESTNETZES SIND ZU ENDE!

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie ihr Telefonanruf eigentlich sein Ziel erreicht? Vor allem dann, wenn der Angerufene einen anderen Anbieter hat als Sie selbst? Und wie wird ein solcher Anruf eigentlich abgerechnet? In der klassischen Festnetztelefonie standen dafür bundesweit maximal 474 so genannte Interconnection-Punkte (IC) parat. Dort waren die Sprachnetze verschiedener Anbieter miteinander verbunden, um Gespräche von einem Netz in das andere zu übergeben und abzurechnen. Doch das ist nun Geschichte.

Das alte, so genannte Festnetz, im Fachjargon auch PSTN (Public Switched Telephone Network) genannt, bestand aus vielen im Land verteilen Vermittlungsstellen, über die Gespräche von A nach B transportiert wurden. Nach der Liberalisierung des Telefonmarktes in den 90er Jahren wurde es notwendig, Übergabepunkte bereit zu stellen, damit auch alternative Anbieter ihre Gespräche weiterleiten konnten. 474 dieser Zusammenschaltungspunkte (PSTN-IC) zum öffentlichen Sprachnetz existierten in Deutschland.

Terminierungsentgelte, die Straßenmaut im Sprachverkehr 

Wenn Sie einen Sprachanruf tätigten und dabei jemanden kontaktierten, der Kunde bei einem anderen Anbieter war, so wurde das Telefongespräch über einen dieser 474 PSTN-IC in das Netz des anderen Unternehmens weitergeleitet. Für diese Weiterleitung fielen dann so genannte Terminierungsentgelte an, die der eigene Anbieter dem anderen Anbieter zahlen musste.

Die Höhe dieser Gebühren waren von der Bundesnetzagentur geregelt und im Festnetz für alle Netzanbieter gleich. Für die entstandenen Kosten spielten allerdings verschiedene Faktoren eine Rolle: Neben der Uhrzeit kam es auch darauf an, wie weit das Anrufziel noch vom Übergabepunkt in entfernt war. Denn: Die 474 Übergabepunkte stellten nur die maximale Anzahl dar. Nicht jeder alternative Sprachanbieter hatte ein so großes eigenes Sprachnetz, welches ihm die Übergabe der Gespräche in alle dieser Punkte ermöglichten. Die meisten kleineren oder lokalen Anbieter verfügten vielleicht über 20-30 Übergabepunkte. War das Ziel aber noch weit vom eigenen Übergabepunkt entfernt, so musste das Gespräch einen Großteil der Strecke im Netz des fremden Anbieters transportiert werden. Umso teurer wurden dann die Terminierungsentgelte. Andersherum verdienten die Unternehmen aber auch mehr, wenn ein eingehendes Gespräch noch weit vom eigentlichen Ziel weitervermittelt werden musste.

Diesem Umstand verdankten wir unterschiedlich hohe Gesprächsgebühren bei Orts- und Ferngesprächen sowie zur Tages- und Nachtzeit. Nur wer eine Festnetzflatrate gebucht hatte, brauchte sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Um die Kosten möglichst gering zu halten, war es für die Sprachanbieter also wichtig, die Übergabe des Gesprächs ins andere Netz möglichst nah am Anrufziel zu platzieren.

Auch im Mobilfunk fallen Terminierungsentgelte vom Netz des einen Anbieters in das Netz des anderen an. Dort spielen Faktoren wie Entfernung oder Uhrzeit aber keine Rolle mehr. Dafür sind die Terminierungsentgelte auch nicht einheitlich geregelt. Die Preise haben sich die Anbieter jedoch nicht aussuchen können. Sie werden von der Bundesnetzagentur nach unterschiedlichen Kriterien festgelegt.

Goodbye PSTN, Hallo NGN

Die meisten Anbieter haben ihr Kommunikationsnetz bereits in ein sogenanntes Next Generation Network (NGN) umgerüstet. Somit können verschiedenste Dienste über ein einheitliches Netzwerk mittels IP-Protokoll transportiert werden. 

Die Deutsche Telekom hat nun die so genannte NGN-Interconnection eingeführt. Sprachdaten können dann direkt von einem IP-basierten Netz in ein anderes übergeben werden, ohne den Umweg über das PSTN zu nehmen. Das spart Vermittlungskosten und erhöht die Sprachqualität, da eine unnötige Umwandlung der Sprache von Technik zu Technik entfällt.

Statt der einst 474 Übergabepunkte für Sprache wird nun jeder Anbieter nur noch zwei NGN-IC zur Telekom benötigen. Erst danach beginnt die Phase der Migration, bei denen die alten PSTN-IC zwar parallel weiterlaufen, aber Schrittweise abgebaut werden.

Bis Ende 2018 sollen die letzten PSTN-IC abgeschaltet werden und der Sprachverkehr in Deutschland ausschließlich per NGN-IC von Anbieter zu Anbieter weitergereicht werden. Spätestens dann ist das alte, klassische Festnetz Geschichte.

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